Was deine Gene gern essen

 

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Unsere Gene haben Einfluss auf die Verwertung unsere Nahrung, darauf ob wir dazu neigen schnell zuzunehmen, zu Diabetes neigen, wieviel Appetit wir haben und wie schnell wir ein Sättigungsgefühl empfinden.

Wir wissen das die Umweltfaktoren dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen jedoch soll es hier um die zuständigen Gene gehen.

Wusstest du zum Beispiel das es für Menschen mit dem ABCG8 G/G SNP schwierig ist vegetarisch zu leben?

Oder dass das APOE2 Milchfett schlecht verwerten kann und es zu Gewichtszunahme führt?

APOE5 sollte dafür mehrfach gesättigte Fette wie Nüsse meiden da sie es schlecht verwerten können.

PLIN1 C/C sollte nicht vollständig auf Kohlenhydrate verzichten, sondern ca 144g (nach Körpergewicht gemessen) KH zu sich nehmen um schlank zu bleiben oder abzunehmen.Auch bei UCP1 C/C nimmt bei Low Carb nicht ab sondern stagniert oder nimmt zu wenn die Kohlenhydratzufuhr zu niedrig ist.Also wenn du bei bei Verzicht auf Kohlenhydrate merkst das deine Gewichtsabnahme stagniert wäre es sinnvoll auch darauf ein Augenmerk zu legen.

Wenden wir uns nun dem Hunger / Sättigungsgefühl zu.
Auch hier gibt es genetische Marker die eine Rolle spielen.
GHSR1 T/T hat wenig Appetitregulation und ADOIPOQ1 A/A neingt zu vermehrtem Hungergefühl und einer verminderten Adiponektinproduktion.Menschen mit diesen SNPs tun sich also oft schwerer nicht zu Snacken und brauchen “Sattmacher” in der Mahlzeit damit dieses Problem augeglichen werden kann.

Jeder kennt jemanden der locker eine Tafel Schokolade wie eine Scheibe Brot wegfuttern kann oder Nuggat und Karamel garnicht süß genug sein können.Da sollte man sich mal das TAS2R38 anschauen, mit einem SNP in diesem Gen neigt man zur „Zuckersucht“ und sollte darauf lieber komplett verzichten.

Auch die Dopaminrezeptorenmenge spielt eine Rolle beim Essverhalten da Essen das Belohnungssystem aktiviert und Dopamin ausgeschüttet wird. Wenn man wenig Rezeptoren hat neigt man eher zur Esssucht und kann sich schwerer beherrschen wenn eine ganze Torte auf dem Tisch steht nur ein Stück zu nehmen.
Das Gen ANKK1 zeigt an wie es um die Menge an Rezeptoren bestellt ist.

Sehr bekannt ist das sogenannte „Fettgen“ FTO bei einem A/A Typen zu erhöhter Tendenz zu Fettleibigkeit führt. Auch ohne dass das FTO Gen ein SNP hat kann es durch Probleme der Methylierung gedämpft werden.Für die Methylierung sind zum Beispiel MTHFR und CBS wichtig zu betrachten.

Bei vermehrtem Hunger sollten allerdings auch viele andere Faktoren wie Vitamin und Nährstoffmangel, Schilddrüsen und andere Hormonstörungen sowie Darmstörungen betrachtet werden.Wenn der Körper die Nährstoffe nicht aufnehmen kann schreit er verständlicher Weise nach Nahrung und wenn die Hormone aus dem Lot sind kann es zu Heißhunger und Verdauungsstörungen kommen.

Das Vitamin D auch ein Faktor im Punkto Hungergefühl ist überrascht oft viele.Ein niedriger Vit D Spiegel führt zu erhöhtem Ghrelinwerten. Das Hungerhormon Ghrelin führt dann zu vermehrtem Hungergefühl. Also auch da ist es wichtig den Vit D Spiegel im Auge zu haben.

Am wichtigsten ist aber den Menschen als Ganzes zu sehen und nicht nur einzelne Gene als Ursache für z.B Fettleibigkeit zu sehen.
In einer ganzheitlichen Betrachtungsweise ergänzt die Nutrigenomik die Behandlung von Übergewicht oder Stoffwechselstörung enorm. Also stöber doch mal in deinem Gentest ob du das ein oder andere SNP findest.