Warum sollte ich meine Gene testen?

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Wenn man sich den Körper wie einen Computer vorstellt, dann sind es die Gene die sozusagen die „Befehle“ geben was der Computer ausführen soll. Der Stoffwechsel und alle Vorgänge im Körper sind von unseren Genen abhängig. Das Wachstum einer Zelle, die Bildung und der Abbau von Serotonin, die Verstoffwechselung von Fetten oder eben auch die Neigung zu bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder Morbus Chron.

Unsere Gene sind also der „Schaltplan/Blaupause“ nachdem unser Körper funktioniert. Sie werden abgelesen und die Befehle sozusagen umgesetzt.

Jeder von uns hat evolutionsbedingt Veränderung im Genom, also der Gesamtheit aller Gene, die aus unseren Lebensbedingungen entstanden sind. Es sind somit Anpassungen an die Lebensgewohnheiten und unsere Umwelt. Wir haben sie von unseren Vorfahren übernommen, leben aber heute in einer ganz anderen Umwelt und führen ein Leben mit ganz anderen Herausforderungen. Genau dort beantwortet sich die Frage warum es sinnvoll ist, seine Gene zu kennen. In erster Linie so kann der Körper gezielt unterstützt werden, so dass er leistungsfähiger und besser arbeitet. Es hat außerdem den Vorteil, dass die Entstehung genetisch bedingte Erkrankungen sozusagen „direkt an der Wurzel“ verhindert wird.

Aber: Was wird im Gentest eigentlich getestet?

Es werden sogenannten SNPs, ausgetauschte Basen in unserer DNA bestimmt. Diese kleinen Abweichungen machen den Unterschied. Sie teilen mit, bei wem das Risiko erhöht ist etwa durch zuckerreiche Ernährung Diabetes zu bekommen (Risikospanne von 30% bis 80%) oder aber wie stressanfällig man ist, also wie leicht ein „zu stressreiches Leben“ zum Burn out führt.

Da Gene mit Hilfe von Enzymen Giftstoffe abbauen, ist es wichtig zu wissen ob ein Organismus eine große, mittlere oder kleine Menge Enzyme bildet. Sofern beispielsweise eine verminderte Enzymbildung durch Polymorphismen (SNP, single nucleotide polymorphism) vorliegt, kann durch eine gezielte Zuführung bestimmter Nahrungsmittel oder aber in bestimmten Fällen auch Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden.

Einfach gesagt: Man unterstützt das etwas langsamere Gen beim Enzymbau.

Die „Nutrigenomik“ sieht die Gene als Veranlagung, aber den Lebensstil und die Ernährung als wichtige Faktoren ob die genetischen Anlagen zum Tragen kommen und somit zu Erkrankungen führen oder nicht. Jemand der sich seinen Genen entsprechend ernährt und weiß wie er sein Leben „anpacken“ muss damit er Leistungsfähig UND gesund bleibt, der nutzt die Nutrigenomik.

Wir sagen nicht „Sie haben dieses Gen und damit bekommen Sie den Studien zufolge zu 60% Krebs.“ Sondern wir sagen z.B. „Ihre Gene sagen mir, dass Sie einen hohen Bedarf an Antioxidantien haben. Sie sollten Umweltschadstoffe meiden, sie können diese schlecht abbauen. Es könnte ein Mangel an B12 vorliegen, weil sie es vermehrt verbrauchen.“

Genetische Varianten führen zu einem erhöhten Bedarf an verschiedenen Mikronährstoffen wie z. B. Vitamin D, B12, Antioxidantien und B6 oder es besteht eine geringe Toleranz gegenüber anderen Stoffen wie z.B. Coffein, Alkohol, Histamin, Medikamenten. Ihr Körper gibt also vor was er braucht und was ihm schadet.

Nutrigenomik geht MIT dem Körper um ihr Leben gesünder und leistungsfähiger zu gestalten.